Erneut Sonderregelungen für Gottesdienste im Lockdown

Seit Mittwoch befindet sich die Bundesrepublik im tatsächlichen #Lockdown. Ganz Deutschland? Nein, denn es gibt eine absurde Ausnahme: #Gottesdienste und religiöse Veranstaltungen bleiben erlaubt.

Das bedeutet im Klartext: Nichtreligiöse Menschen müssen auf alles verzichten, die meisten ihrer nicht-digitalen Hobbys, Vereinstätigkeit vor Ort, Sport, Kultur, Konzerte, Treffen mit Freunden und auch in vielen Bundesländern das Verlassen der Wohnung ohne triftigen Grund. Aber Anhänger der #Kirchen haben an dieser Stelle eine deutliche Bevorzugung und dürfen einem ihrer Privatvergnügen weiterhin nachgehen, sogar als #Gemeinschaft. Warum? Die Antwort kann nur lauten: Weil #Staat und #Religion in diesem Land keinesfalls getrennt sind. Es wird selbst in einer gefährlichen Pandemie noch ein Sonderrecht eingeräumt, das jeder Vernunft und Vorsicht widerspricht. Der Rest der Republik schränkt sich ein und handelt solidarisch, während ein spezieller Teil von unserem Verzicht profitiert und seine Veranstaltungen abhalten kann. Der Lockdown war nun definitiv nötig und überfällig. Nun wird jedes gemeinschaftliche Event entweder digital oder gar nicht durchgeführt.
Selbstverständlich könnten auch Gottesdienste in virtuellem Rahmen abgehalten werden. Es gibt teilweise Selbsteinsicht und so manche Kirchengemeinde verzichtet freiwillig auf einen #Präsenzgottesdienst. Die westfälische evangelische Kirche ruft zum Beispiel dazu auf. Jedoch ist dies keine bindende Ansage und es wird sich zeigen, wie viele tatsächlich diesem Aufruf folgen. Definitiv gibt es auch zahlreiche Stimmen aus dem klerikalen Lager, die sich sehr wohl für die Durchführung der Vor-Ort-Gottesdienste aussprechen. Es ist inmitten der Hochphase einer Pandemie keine gute Idee und letztlich auch ein Schlag ins Gesicht all derer, die sich gerade wirklich komplett einschränken. Der Gesetzgeber hat hier eine unnötige Ausnahme geschaffen, die wir stark kritisieren. Leider ist eine Sonderrolle für die Kirchen auch im Jahr 2020 immer noch eher der Standard, und genau hier möchten wir gerne Fortschritte herbeiführen, damit Deutschland und bestenfalls auch Europa endlich tatsächlich säkulare Staaten werden.Ganz offensichtlich führen die Verflechtungen von Kirche und Staat zu unvernünftigen Ergebnissen.

#DieHumanisten