Mit #NoCovid wieder Alltag möglich machen

Die Corona-Pandemie plagt die Welt schon seit weit mehr als einem Jahr. Über ein Jahr mit Lockdowns, Kontaktbeschränkungen, Betriebsschließungen und vielen Todesfällen. Hinzu kommt die sich zusehends herauskristallisierende Problematik rund um Long-COVID, während gleichzeitig neue Mutationen die Impferfolge bedrohen. Wie kommen wir aus diesem Teufelskreis heraus? Wir fordern die sofortige Umsetzung der No-COVID-Strategie, um die Pandemie effektiv einzudämmen und kontrollierbar zu machen!

Bevor wir auf die Details dieser Herangehensweise eingehen, erläutern wir zunächst das Problem. Wie verhält sich das Corona-Virus und was hat es mit den Mutanten auf sich, die uns das Leben zunehmend schwerer machen?

COVID-19 – Eine Bestandsaufnahme

Mittlerweile ist recht gut erforscht, wie sich die Corona-Viren verbreiten. Hauptinfektionsweg sind kleine Tröpfchen in der Luft (Aerosole), die das Virus übertragen können [1]. Erste Studien deuten darauf hin, dass sich das Virus im Freien sowohl im Hinblick auf die Aerosolübertragung als auch wegen klimatischer Randbedingungen [2] weniger stark ausbreitet [3]. Umgekehrt sind Innenräume besonders gefährlich, da sich hier die virushaltigen Partikel länger halten können, weswegen Lüften und Luftfilterung dringend empfohlen werden [4].

Die Krankheitsbilder einer Corona-Infektion sind vielfältig und hängen unter anderem mit verschiedenen körperlichen Merkmalen der Infizierten zusammen. Das übliche Krankheitsbild ähnelt auf den ersten Blick einem grippalen Infekt, führt jedoch häufiger zu einer Beeinträchtigung verschiedener Organe, vor allem der Lunge, des Gehirns und der Nieren, was letztlich bis zur Behandlung mit einer Beatmungsmaschine oder ECMO führen kann. Grundsätzlich sind ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen stärker gefährdet [5]. Insgesamt bleiben etwa ein Drittel der Infizierten symptomfrei [6], können aber trotzdem das Virus weitergeben [7]. Zusätzlich hat sich mittlerweile auch das sogenannte Long-COVID-Krankheitsbild herauskristallisiert [8]. Dabei handelt es sich um ein chronisches Leiden, welches einige Wochen bis Monate nach einer Infektion auftreten kann [9]. Dazu gehören unter anderem schwere anhaltende Müdigkeit und Kurzatmigkeit [10] [11]. Bei ca. einem Drittel der Patienten mit überstandener COVID-19-Erkrankung kam es außerdem zu neurologischen Spätfolgen [12].

Neben den direkten Auswirkungen einer Corona-Infektion bringt die Pandemie auch zahlreiche indirekte Folgen für die Gesundheit unbeteiligter Dritter mit sich. Dies betrifft insbesondere Hochinzidenz-Gebiete, in denen unter anderem Intensivstationen so stark ausgelastet sind, dass keine ausreichenden Krankenhauskapazitäten mehr für den täglichen Patientenbetrieb zur Verfügung stehen [13]. Eine Überlastung würde zur sogenannten Triage führen, das heißt Patienten würden nur noch selektiv und nach Einschätzung ihrer Überlebenschance behandelt werden können [14]. Dies ist, Stand jetzt, in Deutschland wegen Corona bisher noch nicht notwendig [15], kann aber vereinzelt bereits in abgeschwächter Form beobachtet werden [16]. Zudem werden nun auch wieder planbare Operationen verschoben, um Intensivbetten für Patienten mit COVID-19 freizuhalten [17]. Mittlerweile wurden mehrere Impfstoffe entwickelt, von denen einige schon seit dem Jahreswechsel in vielen Ländern verimpft werden. Zu unterscheiden sind mRNA-Impfstoffe (zum Beispiel Comirnaty von BioNTech) und Vektor-Impfstoffe (zum Beispiel Vaxzevria von AstraZeneca), welche nach unterschiedlichen Wirkmechanismen funktionieren. Grundsätzlich schützen alle zugelassenen Impfstoffe zuverlässig vor schweren Krankheitsverläufen einer COVID-19-Erkrankung [18] und eingeschränkt auch vor leichten Verläufen und dem Weiterverbreiten der Infektion [19]. Daneben läuft die Forschung an unterschiedlichen Therapiemöglichkeiten [20].

Mutationen

Dass ein Virus im Laufe der Zeit mutiert, ist vollkommen normal. Bereits seit Ende 2019, als sich die Corona-Viren um die Welt verteilten, konnte man anhand des Genoms unterschiedliche Variationen ausmachen [21]. Wichtig ist hierbei zu verstehen, dass zufällige Mutationen regelmäßig entstehen, wenn sich Viren innerhalb einer infizierten Person vermehren [22]. Mit steigender Anzahl an Infizierten steigt damit auch die Gefahr, dass Mutationen entstehen, welche die Infektionsdynamik beeinflussen können [23]. Mittlerweile sind mehrere Mutationen bekannt, die gefährlicher sind als der ursprüngliche Wildtyp, da sie entweder eine höhere Infektiosität vorweisen oder besser an die Reaktion unseres Immunsystems angepasst sind. Dadurch können auch bereits infizierte Personen erneut an solchen Mutationen erkranken. Gleichzeitig kann dies zu einer geringeren Wirksamkeit bestehender Impfungen führen. Gerade solche Mutationen sind es auch, die sich aufgrund ihrer Eigenschaften in der weiteren Infektionsdynamik durchsetzen und daher als sogenannte „variants of concern“ betrachtet werden [24].

Die Virusvariante B.1.1.7 (Großbritannien), welche sich vor allem durch eine erhöhte Infektiosität auszeichnet, hat fast überall, wo sie auftrat, den Wildtyp verdrängt, so auch in Deutschland [25]. Daneben sind mittlerweile weitere Mutationen bekannt, wie P.1 (Brasilien), B.1.131 (Südafrika) oder B.1.167 (Indien), welche besser an Immunantworten angepasst sind, wodurch sie eine Reinfektion ermöglichen und Impfungen weniger wirksam machen.

Die aktuelle Lage

Deutschland befindet sich derzeit (Ende April 2021) in der dritten Corona-Welle, die man vor allem auf die erhöhte Infektionsrate von B.1.1.7 und politische Fehlentscheidungen, bspw. Öffnungen [26] während steigender Infektionszahlen, zurückführen kann [25]. Hinzu kommt, dass die Corona-Patienten auf den Intensivstationen auch zunehmend jünger werden [27]. Mittlerweile wurde die sogenannte „Bundesnotbremse“ beschlossen, um die Infektionszahlen zu begrenzen. Doch diese wird vor allem für ihre unausgegorene, teilweise willkürliche Schwerpunktsetzung kritisiert [28]. Darüber hinaus stellt sich schon seit längerer Zeit eine Ermüdung der Gesellschaft ein, die Menschen sind zunehmend unzufrieden und frustriert [29]. Viele wünschen sich weitreichendere Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie und haben kein Verständnis für das Krisenmanagement von Bund und Ländern [30].

Eine erfolgreiche Pandemie-Bekämpfung setzt an, bevor das exponentielle Wachstum seine volle Wirkung entfaltet

Mit nun weit mehr als einem Jahr weltweiter Erfahrung in der Eindämmung der Pandemie kann man auf Basis vielfältiger Daten abschätzen, welche Strategien den größten Erfolg versprechen. Je nach Land wurden andere Ansätze verfolgt, von der absoluten Kontrolle mit Ausgangssperre bis hin zur völligen Ignoranz gegenüber dem Infektionsgeschehen.

Zur Eindämmung des Virus sind grundsätzlich Hygiene- und Abstandsregeln notwendig. Zusätzlich gelten Kontaktbeschränkungen bis hin zum Lockdown als anerkannte und effiziente Maßnahmen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen [31]. Es hat sich gezeigt, dass vor allem Maßnahmen, welche die Mobilität von Menschen reduzieren und somit zur Kontaktvermeidung führen, Wirkung zeigen [32]. Hierzu gehören unter anderem Fernunterricht, Home-Office und sogar einstweilige Betriebsschließungen, zum Beispiel der Präsenz-Gastronomie. Darüber hinaus wurden in einigen Fällen Risikogruppen spezifisch geschützt, indem bspw. der Zugang zu Altersheimen eingeschränkt wurde [33].

Problematisch ist es jedoch, wenn derartige Maßnahmen über viele Monate hinweg aufrecht erhalten werden, weil dies zu psychischer Belastung, Bildungslücken und wirtschaftlichen Schäden führt [34], [35], [36]. Daher ist ein kurzer, aber harter Lockdown eher zu empfehlen als ein langer und schwacher [37].

Neben der Reduktion der bestehenden Anzahl von Infektionen und damit auch der Vermeidung zukünftiger, ist natürlich die Immunisierung der Bevölkerung von höchster Priorität, weswegen eine schnelle und flächendeckende Impfung zwingend notwendig ist.

Diese Maßnahmen werden seit Monaten in verschiedensten Ausführungen in verschiedenen Ländern mit unterschiedlichem Erfolg angewandt. In Portugal, das zu Beginn 2021 zum weltweit größten Corona-Hotspot wurde, konnte mit Hilfe eines harten und strengen Lockdowns, der auch von der Gesellschaft mitgetragen wurde, die Inzidenz massiv gedrückt werden [38]. Ähnlich hat in Großbritannien ein konsequenter Lockdown dafür gesorgt, dass die Mutante B.1.1.7 unter Kontrolle gebracht wurde, während gleichzeitig flächendeckend geimpft wurde [39]. Länder wie Frankreich [40] oder Italien [41] reagieren auf die Pandemie mit einem ähnlich chaotischen Vorgehen wie Deutschland und sind hierbei entsprechend wenig erfolgreich. Chile hingegen, das lange als Musterschüler im Impfen galt und sich daher in Sicherheit wiegte, leidet mittlerweile unter einer weiteren Corona-Welle, welche das Land erneut in einen Lockdown geführt hat [42]. Schweden ist bekannt dafür, einen lockereren Sonderweg zu gehen, mit weniger Kontaktbeschränkungen und ohne Ausgangssperren. Dennoch waren die Schulen teilweise geschlossen und der Zugang zu Risikogruppen, bspw. in Altenheimen, wurde stark eingeschränkt. Es gab jedoch keine nennenswerten Schließungen von Geschäften oder der Gastronomie. In Summe ist die Corona-Lage in Schweden mit mehr Toten und Infizierten deutlich kritischer als in den skandinavischen Nachbarländern [43]. Taiwan hat basierend auf den Erfahrungen aus der SARS-Epidemie 2003 bereits sehr früh gehandelt, eine Maskenpflicht eingeführt und eine sehr strikte Quarantäne- und Nachverfolgungsstrategie umgesetzt [44]. Durch offensive Kommunikation wurde zudem die Bevölkerung in die Maßnahmen mit einbezogen [45]. Dies ermöglichte es dem Land, ohne Lockdowns auszukommen. Heute gehört das Land mit nur 11 Corona-Toten zu den Ländern mit den geringsten Auswirkungen der Pandemie weltweit [46]. Gleichzeitig ist die Wirtschaft 2020 trotz globaler Pandemie um etwa 3% gewachsen [47]. Ähnlich erfolgreich konnten Neuseeland und Australien durch proaktives, schnelles Handeln und transparente Kommunikation die Ausbreitung des Corona-Virus national eindämmen [48] [49]. Mit rund 5 bzw. 36 Toten pro 1 Mio. Einwohner gehören auch sie zu den Ländern mit den geringsten Todeszahlen [46]. Im Vergleich dazu verzeichnet Deutschland bereits knapp 1000 Tote pro 1 Mio. Einwohner. Gleichzeitig ist in beiden Ländern ein Leben mit deutlich geringeren Einschränkungen möglich als hierzulande. Dieser Zustand wird durch schnelle und harte, aber nur regional begrenzte Lockdowns gesichert, die Ausbrüche von unbekannten Neuinfektionen effizient eindämmen [50]. Singapur, mit einer der höchsten Bevölkerungsdichten weltweit, beklagt ebenfalls nur etwa 5 Tote pro 1 Mio. Einwohner [51]. Auch hier waren proaktives Handeln, konsequente Quarantäne, Kontaktnachverfolgung sowie klare Kommunikation Schlüsselbausteine zur Eindämmung der Pandemie [52].

Ob Gesundheit, Wirtschaft oder individuelle Freiheiten – Eine Niedriginzidenzstrategie ist im Interesse der gesamten Gesellschaft

Die Betrachtung der vielfältigen Krankheitsbilder, der Risiken in Folge von Mutationen und der verfügbaren Maßnahmen zeigt, dass es das Ziel sein muss, die absolute Anzahl der Neuinfektionen flächendeckend massiv zu reduzieren und das so schnell wie möglich. Jede weitere Infektion erhöht die Gefahr weiterer Übertragungen, zusätzlicher Long-COVID-Erkrankungen bis hin zu Todesfällen. Je mehr Infizierte es gibt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für weitere Mutationen, die die bereits erreichten Erfolge zunichte machen könnten. „Mit dem Virus leben“ kann man erst, wenn eine Infektion zur Seltenheit wurde und sie keine ständige Gefahr mehr darstellt.

Wie man eine niedrige Inzidenz aufrechterhalten kann, zeigt „No-COVID“, ein von Experten interdisziplinär erarbeitetes und auf Deutschland und Europa zugeschnittenes Konzept, mit dem man das Virus nachhaltig eindämmen kann [53]. Diese Strategie basiert auf der Forderung führender Wissenschaftler nach einer pan-europäischen Lösung [54]. Dafür müssen zuallererst die Infektionen so weit reduziert werden, dass man durch Testen und Nachverfolgung die Pandemie wieder überblicken und kontrollieren kann. Solange dies vollständig gewährleistet ist, können erneute Ausbrüche frühzeitig erkannt und ein erneutes Aufflammen der Pandemie verhindert werden. Das ist nicht nur für die Zivilgesellschaft wünschenswert, sondern hilft letztlich auch der Gesamtwirtschaft [55].

Zur Beurteilung der Lage schlagen die Experten daher die Einführung einer neuen Kennzahl vor, der „Risikofallanzahl“. Diese berücksichtigt nur Fälle, deren Infektionskette nicht vollständig identifiziert werden konnte und die damit ein weiteres unkontrollierbares Infektionsgeschehen zur Folge haben können [56]. Dies bereinigt den Inzidenzwert beispielsweise um Personen, die bei Einreise unter Quarantäne gestellt werden. Basierend hierauf können Regionen, die zwei Wochen eine Risikofallanzahl von 0 aufweisen zu „Grünen Zonen“ werden.

Grüne Zonen erlauben die Rückkehr zur Normalität mit lokalen und nachhaltigen Öffnungen

Da Grüne Zonen keine unbekannten Infektionen aufweisen sollten, können die Beschränkungen im Alltag weitestgehend aufgehoben werden. Reisende aus Roten Zonen (d.h. mit höherer Risikofallanzahl) unterliegen besonderen Kontrollen und Auflagen, wie regelmäßiger Testpflicht oder Quarantänemaßnahmen. Reisetätigkeiten werden auf essenzielle Mobilität beschränkt. Kommt es trotz der Maßnahmen zu einem erneuten Ausbruch, werden diese sofort regional verschärft, bis alle Infektionsketten wieder nachvollziehbar sind. Bundesweite, Monate andauernde Lockdowns werden so vermieden; die Dauer der Einschränkungen fällt deutlich kürzer aus, als bei später und nur zaghafter Gegensteuerung.

Grüne Zonen erlauben eine weitestgehende Rückkehr zur Normalität, das Öffnen von Gastronomie- und Kulturbetrieben, Freizeit- und Sportaktivitäten und das unbedenkliche Treffen mit Freunden und Familie. Die Niedriginzidenzstrategie erlaubt so auch Planungssicherheit, bspw. für Kulturveranstaltungen wie Konzerte. Gemeinsam mit einer fortschreitenden Impfkampagne ist die No-COVID-Strategie unsere beste Chance, die Pandemie unter Kontrolle zu bringen und uns nachhaltig ein Stück Normalität zurück zu erarbeiten.

Der Weg zu #NoCovid

Um die Grünen Zonen zu erreichen, bedarf die kürzlich beschlossene Bundesnotbremse einiger Verschärfungen. Dazu gehört unter anderem, dass der 7-Tage-Inzidenz-Grenzwert, ab dem in Schulen zum Fernunterricht gewechselt wird, von willkürlichen 165 auf wenigstens 50 gesenkt werden sollte [57]. Da die Inzidenz gerade bei Kindern und Jugendlichen deutlich über der Inzidenz in der Gesamtgesellschaft liegt [58], wäre es zu empfehlen, für diesen Grenzwert die altersspezifische Inzidenz heranzuziehen. Bei niedrigeren Inzidenzen können Schulen öffnen, ggf. im Wechselunterricht mit entsprechender Kohortierung der Klassen [59] [57]. Essenziell ist hierbei auch ein Lüftungskonzept, idealerweise mit Raum-Luftfiltern. So lange eine Region noch keine Grüne Zone ist, sollten außerdem verpflichtende Schnelltests eingeführt und die Präsenzpflicht ausgesetzt werden. Die digitale Teilhabe am Unterricht muss hierbei ebenso wie beim Wechselunterricht sichergestellt sein. Für durch die Pandemie besonders benachteiligte Kinder müssen darüber hinaus dringend sozialpädagogische und psychotherapeutische Strukturen geschaffen werden [60]. Weitere wichtige Maßnahmen sind die Kontrolle und Umsetzung einer flächendeckenden Home-Office-Pflicht. Wo dies nicht möglich ist, sind konsequentes Maskentragen und verbindliche Testkonzepte unerlässlich. Gleichzeitig ist eine transparente und klare Kommunikation notwendig, damit die Menschen nicht durch scheinbar willkürliche Maßnahmen ohne verständliche Zielsetzung irritiert werden. Soziale Kontakte sollte man auf einen einzigen Haushalt beschränken, der idealerweise auch nicht wechselt.

Die hiermit erreichbare Niedrig-Inzidenz ermöglicht es wieder, flächendeckende Tests mit entsprechender Nachverfolgung zuverlässig umzusetzen und eine Öffnung des gesellschaftlichen Lebens dauerhaft vorzunehmen. Somit bleiben auch die Intensivstationen von einer Dauer- und Überbelastung verschont. Währenddessen müssen Impfungen zuverlässig vorangetrieben werden.

Ein gesamteuropäisches Vorgehen ist effektiver, aber nicht zwingend notwendig

Europa ist nicht nur wirtschaftlich und politisch eng verflochten. Europa bildet auch einen gemeinsamen epidemiologischen Raum. Um die Erfolge der Maßnahmen nachhaltig zu sichern, wäre ein europäisches Vorgehen daher wünschenswert. Sollte dies nicht gelingen, so kann Deutschland aufgrund der dezentralen und regionalen Umsetzung der No-COVID-Strategie auch proaktiv mit gutem Beispiel vorangehen. Andere Länder mit höherer Inzidenz würden in diesem Fall entsprechend als Rote Zonen eingestuft und behandelt werden, auch ohne Grenzschließungen. Spätestens bei Erfolg der Strategie und Etablierung von Grünen Zonen innerhalb Deutschlands ist damit zu rechnen, dass sich angrenzende Länder bzw. Regionen ebenfalls diesem Ansatz anschließen werden. Gleichzeitig sollte frühzeitig auf gleichgesinnte Nachbarregionen zugegangen werden, da Mobilität und damit die Ausbreitung des Virus vor allem lokal stattfindet [61].

Wir müssen jetzt handeln!

Das Wichtigste ist jedoch, jetzt zu handeln und die Pandemie einzudämmen! Mit jedem Tag der Tatenlosigkeit nehmen die Regierenden weitere Infektionen, Langzeitschäden und Tote in Kauf, gefährden Bildung und Entwicklung unserer Kinder, bringen unser bereits stark belastetes Gesundheitssystem näher an den Kollaps, zerstören Betriebe und Existenzen und spalten und zermürben unsere Gesellschaft. Gleichzeitig sorgen sie dafür, dass es umso länger dauert, um aus dieser Hochinzidenzspirale herauszukommen und lockern zu können. Das muss endlich aufhören! Wir brauchen ein Pandemiemanagement, welches sich an wissenschaftlichen Erkenntnissen orientiert, statt diese weiter zu ignorieren. Das sich an den Interessen der Gesellschaft ausrichtet und diese eint, statt verschiedene Akteure gegeneinander auszuspielen. Wir brauchen einen langfristigen und verbindlichen Gesamtplan statt weiter „auf Sicht zu fahren“. Eine klare Öffnungsperspektive mit verständlichen und nachvollziehbaren Regeln. Wir brauchen ein Pandemiemanagement, das die Maßnahmen klar, allgemein verständlich und regelmäßig erklärt und so die Menschen abholt, motiviert und mitnimmt.

Wir brauchen jetzt #NoCovid.

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Unsere Quellen:

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